Weisheitszahn OP

Weisheitszahn OP / Weisheitszähne entfernen

Fakten zur Weisheitszahn OP

Behandlungsmethode:operativ
Betäubung:Lokalanästhesie, Dämmerschlaf
Nachsorge:ausreichend Kühlung, körperliche Schonung in den ersten Tagen, Fadenzug nach ca. einer Woche, Meiden von Saunabesuchen und Sonnenbädern in den ersten Tagen
Gesellschaftsfähigkeit:nach ca. 2-7 Tagen
Fadenzug:nach etwa 7 Tagen

Das normale Gebiss eines Erwachsenen besteht auf jeder Kieferseite aus zwei Schneidezähnen, einem Eckzahn, zwei Vorbackenzähnen und drei Backenzähnen, von denen der Weisheitszahn der dritte und in der Mundhöhle am weitesten hinten platzierte ist. Seine Entwicklung ist meist erst im Erwachsenenalter abgeschlossen. Auch wenn 15 % der Bevölkerung schon keine Weisheitszähne mehr bekommen, da sich im Laufe der Evolution die menschliche Ernährung und damit auch der Kiefer verändert haben, verursachen diese Zähne häufig große Beschwerden. Bei den meisten Menschen reicht der Platz in der Mundhöhle häufig nicht aus, sodass sich die Weisheitszähne nicht korrekt in die Zahnreihe einordnen können. Meist empfiehlt es sich, Weisheitszähne frühzeitig zu entfernen, wenn

  • der Weisheitszahn nur teilweise herausgewachsen (= teilretiniert) ist
  • der Weisheitszahn ganz im Kieferknochen verblieben (= retiniert) ist,
  • oder der Weisheitszahn verlagert bzw. schief im Kieferknochen liegt.

Da dieses Problem bis zu 80 % der jungen Erwachsenen in der europäischen Bevölkerung betrifft, müssen die meisten Menschen sich früher oder später mit der Frage der Zahnentfernung auseinandersetzen. Die Entfernung von Weisheitszähnen zählt zu den Schwerpunkten unserer Praxis.

Häufig gestellte Fragen zur Weisheitszahn-OP

Die Weisheitszähne können früher oder später durch das Zahnfleisch brechen und sollten entfernt werden, wenn sie sich nicht in die Zahnreihe einordnen. Weisheitszähne sollten außerdem chirurgisch entfernt werden, wenn der Weisheitszahn komplett oder teilweise im Kieferknochen verblieben ist oder schief darin liegt, sich ständig Zahnfleischentzündungen entwickeln oder der Weisheitszahn und die Nachbarzähne kariös werden.

Je nach Operationsmethode und Anzahl der zu entfernenden Weisheitszähne dauert eine Weisheitszahn-OP unterschiedlich lang, in der Regel bei vier operativ zu entfernenden Weisheitszähnen circa eine Stunde.

In einer Sitzung können wir mehrere Weisheitszähne auf einmal entfernen. Vorab untersuchen wir natürlich, welche Weisheitszähnen überhaupt angelegt sind und bei welchen eine Entfernung erfolgen muss. Gegebenenfalls können auch alle vier Weisheitszähne in einer Sitzung gezogen werden.

Aufgrund der Wunden im Mund sollten die Patienten in den ersten Tagen nach der Weisheitszahnoperation nur weiche Kost zu sich nehmen und vor allem auf Vollkornprodukte, Nüsse oder Salat verzichten. Brei und lauwarme Suppen hingegen eignen sich optimal als Speisen nach der Operation. In den ersten Tagen sollten die Patienten außerdem auf Milchprodukte verzichten.

Die Fäden werden etwa 7 bis 10 Tage nach der Weisheitszahn-OP gezogen.

Nach der Weisheitszahn-OP bekommen unsere Patienten meistens Antibiotika verabreicht, um die offenen Wunden vor Infektionen zu schützen. Im Zusammenhang mit diesem Medikament können Milchprodukte Bakterien hervorrufen, die schädlich für das Wundgebiet wären.

Während der Weisheitszahn-OP erhalten Sie von uns ein lokales Betäubungsmittel, so dass Sie während der Operation höchstens ein leichtes Druckgefühl wahrnehmen. Nachdem die Betäubung abgeklungen ist kann es zu leichten Schmerzen im Behandlungsareal kommen. Diesen kann durch gängige Schmerzmedikamente und Kühlen entgegengewirkt werden.

Nach der Weisheitszahn-OP sollten sich die Patienten unbedingt körperlich schonen. Da außerdem die Wunde erst noch sorgfältig verheilen muss, sollte mindestens eine Woche auf sportliche Aktivitäten verzichtet werden.

Vorbeugung

Würden Weisheitszähne nicht in den meisten Fällen Probleme verursachen, müssten sie nicht als Vorsichtsmaßnahme herausgenommen werden. Oft wachsen diese Zähne nicht gerade, stellen sich quer oder verschieben die restlichen Backenzähne. Der Druck sich im Wachstum befindlicher Weisheitszähne kann sich auch so erhöhen, dass die Wurzeln der benachbarten Zähne geschädigt werden, und im schlimmsten Fall einzelne Zähne sogar entfernt werden müssen. Auch kann das Zahnfleisch durch das Wachstum des Zahnes mitunter sehr schmerzhaft sein. Entzündungen treten auf und können sich ausbreiten. Aber auch ein zu enger Zahnstand kann Probleme bereiten. Wächst der rudimentäre Weisheitszahn wegen des Platzmangels zu dicht am letzten Backenzahn aus dem Zahnfleisch, kann der Zwischenraum meist nicht mehr richtig gesäubert werden. Insbesondere unvollständig herausgewachsene Weisheitszähne können nur schwer mit der Zahnbürste erreicht und gereinigt werden. Dadurch können sich bakterielle Beläge festsetzen, die zu Karies und Entzündungen führen können. Folgen sind häufig Zahnzwischenraumkaries oder Schwellungen des Zahnfleisches. Treten die Weisheitszähne noch nicht ganz aus dem Zahnfleisch heraus, bilden sich über ihnen in vielen Fällen Schleimhauttaschen (enge Spalte zwischen Zahn und Zahnfleisch), in denen sich Speisereste festsetzen und die gerne und leicht von Bakterien besiedelt werden. Auf diese Weise entstehen Entzündungsherde, die oft weitere Komplikationen auslösen. Vereiterungen, im Extremfall Abszesse und Zysten im Kieferknochen sind in dieser Konstellation keine Seltenheit. Bei Abszessen handelt es sich um eingekapselte Eiteransammlungen, die durch Bakterien und die anschließende Entzündung hervorgerufen werden. Sie sind beim Herauswachsen von Weisheitszähnen relativ häufig, können sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten und manchmal zu ernsten Entzündungen führen.

Kehren Entzündungen und Schwellungen immer wieder, dann weiten sich die Schwellungen bis in den Rachenraum aus und engen in einigen Fällen die Luftröhre ein. Die Entzündungen strahlen des Öfteren auch auf die Kaumuskeln und Wangen aus. Dann lässt sich der Mund nicht mehr ohne Schmerzen öffnen, was den Betroffenen erheblich einschränkt. Eine Weisheitszahn OP ist deshalb die beste Möglichkeit, diese Symptome zu lindern, zu heilen oder ihnen vorzubeugen. Wenn Weisheitszähne zu wenig Platz zum Herauswachsen haben, kann sich dies nachteilig auf andere Zähne auswirken. Beim Durchbruch können sie sogar Druck auf die komplette Zahnreihe ausüben und der Grund für schräg stehende oder verdrehte Zähne (z. B. die Frontzähne) sein.

Neben den oben genannten Fällen, in denen die Entfernung der Weisheitszähne zumindest überprüft werden sollte oder teilweise auch dringend anzuraten ist, gibt es Situationen, in denen die Durchführung einer Weisheitszahn OP nicht notwendig ist. Ist eine spontane, regelrechte Einstellung der Zähne in die Zahnreihe zu erwarten oder ist eine kieferorthopädische Behandlung mit Einordnung des Zahnes sinnvoll und auch vom Patienten gewünscht, müssen die Weisheitszähne nicht entfernt werden. Auch wenn die Weisheitszähne so tief im Knochen verankert sind, dass der operative Eingriff ein zu hohes Risiko darstellen würde, und diese Zähne keine umgebende, krankhafte Veränderung aufweisen, können sie in Einzelfällen im Kiefer belassen werden. In diesen Fällen müssten ansonsten Nervläsionen oder unverhältnismäßige Knochendefekte in Kauf genommen werden.

Risiken einer Weisheitszahn OP

Grundsätzlich unterliegt eine Weisheitszahn OP den allgemeinen Risiken eines operativen Eingriffes. Dazu zählen die Wundinfektion oder in seltenen Fällen Blutungskomplikationen. Darüber hinaus gibt es typische Operationsrisiken einer Weisheitszahn OP, die unbedingt bei der Entscheidung für oder gegen eine solche OP bedacht werden müssen. Zum Einen liegen die unteren Weisheitszähne in der Nähe von Nerven, welche das Gefühl in der Unterlippe bzw. der unteren Zähne und des Zahnfleisches sowie der Zunge und einen Teil des Geschmacksempfindens vermitteln. Bei der Zahnentfernung können diese Nerven beschädigt werden, was in seltenen Fällen zu einer dauerhaften Gefühlsstörung in diesen Bereichen führen kann. In seltenen Fällen können durch eine Weisheitszahn OP außerdem Infektionen wie Abszesse oder Knocheninfektionen entstehen. Die Entfernung der oberen Weisheitszähne kann darüber hinaus in seltenen Fällen auch zu einer Kieferhöhleninfektion führen. Diese Risiken sollten jedoch unbedingt mit dem behandelnden Arzt individuell für jeden Patienten eingeschätzt werden.

Vor der Weisheitszahn OP

Für die Entscheidung, ob eine Weisheitszahn OP durchgeführt werden muss oder sollte, sind einige Voruntersuchungen nötig. Zunächst sollte natürlich der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten abgeklärt werden. Außerdem muss geklärt werden, ob die Weisheitszähne bereits zu krankhaften Veränderungen am Kiefer oder den anderen Zähnen geführt haben, oder ob solche zu erwarten sind. Auf der anderen Seite ist auch wichtig einzuschätzen, ob erwartet werden kann, dass sich die Weisheitszähne und deren Einordnung in die Mundhöhle regelrecht entwickeln können. Auch besondere operative Risiken, die während der OP auftreten können, müssen eingeschätzt werden. All diese Fragen werden nicht nur durch eine allgemeine zahnärztliche Untersuchung abgeklärt, sondern auch durch ein Übersichtsröntgenbild.

Weisheitszahn OP

Die Entfernung der Weisheitszähne wird meist beschwerdefrei ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt und kann mehrere Zähne in einer Sitzung umfassen. Während der Operation muss natürlich auf die individuelle Ausgangslage des Patienten eingegangen werden. Um den aktuellen Zahnstatus zu überprüfen, wird in unserer Praxis zunächst ein Röntgenbild, meist ein Übersichtsröntgenbild (sog. Orthopantomogramm), angefertigt. Je nachdem, ob die Zähne ganz oder nur halb durch das Zahnfleisch gedrungen sind, oder sich noch ganz unter dem Zahnfleisch verbergen, müssen verschiedene Vorkehrungen getroffen werden. Ist der Weisheitszahn komplett herausgewachsen und seine Wurzeln sind relativ gerade, kann er wie jeder andere Zahn gezogen werden. Falls der Weisheitszahn tief im Kiefer verblieben, gekippt oder verdreht ist oder seine Wurzeln stark verästelt sind, wird eine operative Entfernung notwendig.

Liegt der Zahn noch im Inneren, muss das Zahnfleisch um den Weisheitszahn herum so weit präpariert werden, bis die Öffnung den Kieferknochen freigibt. Wenn der Weisheitszahn richtig ausgebildet ist, kann er normalerweise ohne Umstände aus dem Kieferknochen herausgehebelt werden, bis er sich mit speziellen Instrumenten ziehen lässt. In manchen Fällen kann der Weisheitszahn noch in Knochenmaterial des Kiefers eingebettet sein. Dann muss zusätzlich Knochenmaterial abgetragen werden, bevor der Zahn gezogen werden kann. Sind die Zähne aber stark verwurzelt, verkrümmt oder die Wurzeln verdreht, muss zu anderen Mitteln übergegangen werden. Die Weisheitszähne müssen dann oft erst geteilt werden um anschließend Stück für Stück entfernt werden zu können. Sind diese Schritte abgeschlossen, kann die Öffnung im Zahnfleisch wieder mit einer Naht verschlossen werden. Nach der Operation sollte sich der Patient ausruhen, und keinesfalls selbst Auto fahren. Je nach Beschaffenheit, Lage und Anzahl der Zähne variiert die Dauer des gesamten operativen Eingriffs. Stets kommt es darauf an, dass der chirurgisch versierte Operateur mit möglichst kleinen Zugängen eine schonende Entfernung erreicht. So lassen sich nicht nur die gelegentlich unvermeidliche postoperative Schwellung klein und die Schmerzen gering halten, sondern auch eine problemlose Ausheilung und Regeneration der Knochenwunde erzielen.

Nach der Weisheitszahn OP

Wie bei allen Eingriffen können dabei Begleiterscheinungen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Diese werden aber durch unsere moderne Operationstechnik zur Weisheitszahnentfernung sowie eine gute Vor- und Nachsorge deutlich verringert oder sogar ganz vermieden. Normalerweise ist eine gängige Weisheitszahn-Operation ohne weiteres durchzuführen. Nach dem Eingriff sollte der Patient allerdings ein paar Punkte beachten, um die Schmerzen erträglicher zu machen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Leichte bis mittlere Schwellungen sind nach einem solchen operativen Eingriff normal. Durch ausreichend Kühlung können diese aber gelindert werden. Auftretende Schmerzen können mit gängigen Schmerzmitteln behandelt werden. Nach einer Operation im Mundraum sollte der Patient sich in den ersten Tagen auch körperlich schonen. Sportliche Aktivitäten, Saunieren oder ausgedehnte Sonnenbäder sollten in der ersten Zeit nach dem Eingriff vermieden werden. Außerdem eignen sich aufgrund der Wunden in der Mundhöhle weiche Nahrungsmittel zur Ernährung. Vollkornprodukte und harte Lebensmittel wie Nüsse, Salat oder Knäckebrot eignen sich nicht als postoperative Kost. Geeignet wären dagegen Brei oder lauwarme, mäßig gewürzte Suppen. Auch Milchprodukte sollten in den ersten Tagen gemieden werden.

Zahnpflege nach der Weisheitszahn OP

Die Zahnpflege sollte keinesfalls ausgesetzt werden. Auch nach der Operation müssen die Zähne regelmäßig geputzt werden. Die Zähne, die den Wunden am nächsten sind, können bis zur Nahtentfernung ausgespart werden und/oder eine antibakterielle Mundspülung verwendet werden. Nach der Nahtentfernung sollte die häusliche Zahnpflege aber wie gewohnt wieder aufgenommen werden.